Liebe Vollidioten aus der Nachbarschaft!

Ich weiß nicht, inwieweit ihr mit Etikette, Anstand, gesundem Menschenverstand und Unfallverhütungsvorschriften vertraut seid. Darum lasst mich euch kurz einige Dinge erklären, die das Zusammenleben und Miteinander doch erheblich erleichtern können:

1. Mein Briefkasten ist kein Mülleimer. Im Abstand von je 25 Metern zu meinem Briefkasten befinden sich zwei Mülltonnen zur allgemeinen Benutzung!

2. Nägel in die Wände hauen ist keine Beschäftigung, der man morgen um halb 7 nachgehen sollte. Damit kann man auch ruhig erst ab 8 Uhr anfangen. Dann hat auch noch genug Zeit... Allerdings kann auch niemand so viele Nägel in den Wänden brauchen wie ihr.

3. Als Brötchenlieferant ist man nicht verpflichtet, seine Waren durch den Hausflur zu prügeln. Das funktioniert auch leise. Und wenn das Wägelchen nicht durch den Flur passt, dann muss man die Körbe mit den Brötchen halt in die Hand nehmen. Soweit ich weiß, werden die nämlich nicht aus Blei gemacht.

4. Es ist ja nett, morgens seine Kollegin freundlich zu begrüßen, aber versuchen, sie mit dem Schalldruck der Begrüßung totschreien muss man sie noch lange nicht.

5. Wenn man seine Kneipe geputzt hat und es draußen minus 5 Grad Celsius sind, dann ist es äußerst ungeschickt, das Putzwasser einfach quer über den Bürgersteig zu kippen. Das war jetzt der zweite Tag hintereinander. Würde ich nicht über die Reflexe einer Katze und die Geschmeidigkeit einer Gazelle verfügen, hätte ich mich schon zweimal auf die Schnauze gelegt!

Wenn man sich nur ein bisschen an ein paar Regeln hält, wäre das Miteinander viel friedlicher... Andernfalls werde ich meine Bestellung bei Heckler & Koch doch abschicken...