Fast jeden Morgen treffe ich auf meinem Weg zur Straßenbahn den Bayer. Der Bayer ist ein kleiner, dicklicher Mann im Rollstuhl, der tagein tagaus mit Filzhut und Lodenjacke bekleidet ist. Er fährt zumeist rückwärts, in dem er sich mit dem gesunden Bein abstößt und erreicht dabei eine durchaus beachtliche Geschwindigkeit.
So saust er jeden Morgen in der Früh durch die Straßen und ruft jedem, dem er begegnet, ein freundliches „Grüß Gott!“ entgegen. Ich hab schon häufiger Leute gesehen, die vor Schreck erstmal einen Satz in die Luft gemacht haben, als er plötzlich wie ein geölter Blitz neben ihnen auftauchte und ihnen seinen Gruß entgegenbrüllte. Bisher habe ich ihn zum Glück immer früh genug gesehen. Ich würde vermutlich vor Schreck im nächsten Baum sitzen, wenn da plötzlich auf Hüfthöhe ein lautes „Grüß Gott“ erschallt.
Heute morgen jedoch hörten ihn alle schon von weitem. Er schien nämlich besonders guter Laune zu sein. So raste er in einem Affenzahn die Straße runter und sang dabei lauthals „Im Frühtau zu Berge“.
Ach Köln, irgendwie mag ich deine Freaks... Dabei fällt mir ein, dass ich Charlie Chaplin lang nicht mehr gesehen habe...
Montag, 19. November 2007
Im Frühtau zu Berge wir ziehn, falara...
Erdacht und meisterlich erzählt vom basser um 08:53
Tags: CCAA, Kuriositätenkabinett
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3 Kommentare:
ja- Köln ist wunderbar- gerade wegen der Jecken ;o)
Zu mir sacht der ja immer "Griaß di, Dirndl!" Find ich auch hübsch. ;)
@ steuertusse: Eben, sonst wär's ja eher langweilig hier... ;)
@ thegrouch: Ich find den auch immer sehr nett und höflich. Und der ist mir 1000 Mal lieber als die ganzen besoffenen Vollidioten!
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