Was ich ja heute eigentlich erzählen wollte:
Heute früh sah ich in der Straßenbahn einen Mann. An für sich nichts Ungewöhnliches. Dieser Mann war das, was man wohl in Bayern a g’standnes Mannsbuid nennt. 1,90 groß, 150 Kilo, gewaltiger Schnäuzer, graue Haare, rotes Gesicht, Herzinfarktswahrscheinlichkeit 97 %. Ein großer Brummbär, hinter dem man sich hilfesuchend verstecken möchte, wenn einen die bösen Jungs aus der Nachbarschaft mal wieder ärgern. Dieses Prachtexemplar von Mann unterhielt sich mit einem anderen Mann über, wie sollte es anders sein, Fußball. Zunächst redete nur der eine und hielt einen langen Monolog über die Unfähigkeit des 1. FC Kölns. Als er bei Christoph Daums Drogenkarriere angelangt war und sich darüber ausließ, dass der sich mit Sicherheit noch jede Menge Zeug reinpfiffe, sah sich der große Brummbär genötigt, für Christoph Daum Partei zu ergreifen.
Er öffnete den Mund und ich erwartete eine tiefe volltönende, vielleicht leicht angeraute Männerstimme. Heraus kam zunächst nur ein heiseres Flüstern, doch nach ein, zwei Sätzen hatte er sich warmgeredet und klang genau wie Ernie von der Sesamstraße.
Ich konnte nur mit Mühe und Not das Zucken meiner Mundwinkel unterdrücken, denn die zwei standen genau neben mir und hätte mein Lachen auf jeden Fall bemerkt. Die wahre Probe für meine Selbstbeherrschung kam allerdings, als die beiden ausstiegen. Ernie trug nämlich eine Jacke mit Vereinsaufschrift:
Männergesangsverein Köln-Sürth 1828 e.V.
Dienstag, 23. Oktober 2007
Sing me a love song...
Erdacht und meisterlich erzählt vom basser um 08:58
Tags: CCAA, Kuriositätenkabinett
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