Freitag, 5. Oktober 2007

Ne Folterkammer im Mittelalter is nix dagegen... echt nich...

Auch wenn der gestrige Tag ganz im Zeichen einer guten Tat stand, die auch recht hohe Wellen geschlagen hat, so hat es mir doch leid getan, nicht jammern zu dürfen.
Ich war beim Zahnarzt. Und dank meines miesen Erbmaterials wurden mir drei Zähne nebeneinander plombiert. DREI Stück! Nebeneinander!! Damit das Ganze auch für mich relativ schmerzfrei verlaufen konnte, bestand ich darauf, dass man mir den Kiefer betäubte, woraufhin der Zahnarzt eine Metallspritze aus seiner Schublade holte, die, der Größe nach zu schließen, vermutlich auch bei der Anästhesie von Großwild wie Bären und Elchen Verwendung findet. Dieses archaische Werkzeug, das vermutlich noch ein Relikt aus der Zeit der Druiden darstellte, als noch Jungfrauen bei Vollmond in obskuren Steinkreisen den Naturgöttern geopfert wurden, was ja heute relativ schwierig ist, weil man kaum noch Jungfrauen und obskure Steinkreise findet, wurde mir mit der Gewalt eines mittelschweren Orkans in den Unterkiefer gerammt. An ZWEI Stellen!!
Das Anästhetikum wirkte auch relativ zügig und versetzte meine rechte untere Gesichtshälfte in Tiefschlaf. Von der weiteren Behandlung spürte ich außer einem Schleifen, Zerren und Drücken an den Zähnen nicht viel, dafür hörte ich aber das fürchterliche Bohrgeräusch. Als ich schon glaubte, es wäre nur noch eine Frage der Zeit, bis der Kiefer komplett durch ist, hörte er auf und legte mir stattdessen ein merkwürdig aussehendes Gerät um den Zahn, das sich im Nachhinein als Metallschlaufe herausstellte, die die Füllung in Form halten soll. Beim Festziehen der Schlinge klemmte mir der Druide Zahnarzt noch die Unterlippe ein, mein klägliches Wimmern ließ ihn allerdings seinen Fehler schnell bemerken.
Nach einer Stunde war die Tortur dann endlich überstanden und ich wurde mit einem neuen Termin für die nächsten drei Zähne entlassen.
Da mein rechter Unterkiefer ja immer noch im Land der Träume weilte, fiel es mir relativ schwer, mich verständlich auszudrücken, weshalb ich auf meine Frage: „Hamfe nochn Bonufheft für mif?“ zunächt nur verständnislose Blicke erntete. „Was wollen Sie?“ „Ein BO-NUF-HEFT!“
Ebenso umständlich gestaltete sich die telefonische Kommunikation mit meinem Trainingspartner, der wissen wollte, ob ich fit genug zum Trainieren wäre. „Ey, die ham mir grad drei Fähne plombiert und gefpritft ham fe mif auch.“ Er sah dann auch relativ bald ein, dass es wohl besser wäre, alleine zum Training zu gehen.
Als die Betäubung dann so gegen 21:00 Uhr nachließ (den Termin hatte ich um 16:00 Uhr!!), bekam ich plötzlich vor Kieferschmerzen den Mund nicht mehr auf. Hatte mir der Folterknecht, der Mistsack, der elende, doch genau in den Kaumuskel gespritzt. Resultat: Fürchterlichster Muskelkater! Ich freu mich schon gleich aufs Frühstücksbrötchen... Und ach ja... Danke Mama!!

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Welcome to my world, welcome to my world... :P

basser hat gesagt…

Schrecklich!! Aber das Brötchen ging... ;)

Anonym hat gesagt…

Ach komm, klingt doch nur halb so schlimm...Ich muss da mal wieder an meine letzte Betäubung erinnern, die mich den gesamten Tag in ein halbseitig gelähmtes Monster verwandelte-Da hatte ich Panik verdammt.

basser hat gesagt…

Ich glaube ja wirklich, dass die Spritzen, die die da immer haben, aus der Tiermedizin stammen. Vermutlich hat die mal ein Spezialist für Pottwale erfunden... Die pumpen dir da pro Sekunde 20 Liter Nervengift in den Leib... ein Wunder, dass man das überhaupt überlebt!!!