Gestern wäre es beinah so weit gewesen. Mein viel zu kurzes Leben hätte gestern ein frühes und jähes Ende finden können.
Zum Zwecke der Brotbeschaffung begab ich mich auf dem Heimweg noch in die Bäckerei. Ich gab meine Bestellung auf, legte das Geld auf die Theke, nahm das Brot entgegen und nahm die Hand mit dem Wechselgeld von der Theke. Zumindest versuchte ich es. Doch ich konnte meinen Arm nicht bewegen. Ein eisiger Schock durchfuhr mich... Gelähmt... Doch dann merkte ich, dass sich lediglich der Knopf meines Jackenärmels zwischen der Deckenplatte des Tresens und der Schutzscheibe verfangen hatte. Ein schmaler Spalt, kaum groß genug, um eine Fliege durchzulassen, doch mein Jackenknopf hatte irgendwie einen Weg hindurch gefunden. Und wie das nun mal so ist mit den Jackenknöpfen, wollen die, wenn sie erst einmal irgendwo sind, nicht mehr zurück.
Und jetzt versucht mal, Euch einhändig wieder aus so einer Situation zu befreien. In der anderen Hand hielt ich ja das Brot. Hätte ich nämlich versucht, das Brot wieder auf die Theke zu legen, um mir mit der anderen Hand helfen zu können, hätte just in diesem Moment die Göttin des Schicksals ihr schartiges Schwert geschwungen und mein anderer Ärmelknopf wäre ebenfalls in dem Spalt gelandet. Ich kenn sowas doch!
Derartig in meiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt, wäre es der bösen Bäckereifrau (die gestern zum Glück frei hatte) nämlich ein Leichtes gewesen, mich zu überwältigen und in ihre Höhle zu schleppen... Die guckt schon immer so. Und die greint auch immer, wenn sie mal ein Paket für uns annehmen soll.
Eine weitere Kundin bemerkte meine unerquickliche Lage und gluckste schadenfroh: „Hihi. Sieht wohl so aus, als würden Sie noch länger hier bleiben.“
In meiner gewohnt lässigen Rockersprache antwortete ich ruhig und gelassen: “Halt die Fresse, du blöde Schlampe! Siehst du nicht, in welcher Gefahr ich steckte? Ich bin dem Tode nah!! Hehe, das macht nix... ich wohn hier. Ich lass mir einfach gleich meine Zahnbürste runterbringen... kein Problem!“
Dank einer glücklichen Fügung und meiner ungeheuren Fingerfertigkeit gelang es mir schließlich, mich zu befreien.
Mit einem letzten triumphierenden Blick zur Theke und stechenden Giftpfeilen zur anderen Kunden schritt ich hoch erhobenen Hauptes aus dem Geschäft, nur um beinah von einem wildgewordenen Radfahrer auf seinem Dirtbike übern Haufen gefahren zu werden, der seinerseits wiederrum der südländischen Großfamilie ausweichen musste, die sich den Radweg als Versammlungsort für einen Familienrat auserkoren hatte... Vermutlich hatten sie d und t verwechselt!
Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Röhrenjeans verboten werden müssen!
Dienstag, 9. Oktober 2007
Heimtückische Falle schlägt zu. Junger Mann nur knapp entkommen...
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