Mittwoch, 16. Mai 2007

Dienstagabend in einer deutschen Kinotoilette...

Gestern war ich mal wieder seit einer Ewigkeit im Kino: Spider-Man 3. Lustiges Popcornkino mit sehr gut gemachten, wenn auch teilweise schon recht überladene Actionszenen. Die Story war nicht so 100%ig überzeugend, aber wen interessiert bei einem Spider-Man-Film schon die Story? Tobey Maguire sieht übrigens einfach saukomisch aus, wenn er weint... :))

Der Film war allerdings nicht der Höhepunkt des Abends. Selbstverständlich musste ich während des Films bereits auf Toilette. Ich hab’s, glaub ich, noch nie geschafft, einen Film im Kino komplett zu sehen. Da ich aber während des Films auch noch meinen Liter Apfelschorle und noch bestimmt die Hälfte vom Weibchenapfelschorlenliter getrunken hatte, musste ich natürlich auch nach dem Film noch mal.
Ich muss vorweg sagen, dass mir die Toiletten im Cinedom seit Wolfgang Hohlbeins Dunkel, wo ein Vampir versucht, auf dieser Toilette jemanden umzubringen, ein wenig unheimlich sind.
Ich stehe also mit blankliegenden Nerven vor dem Pissoir, immer in Alarmbereitschaft. Plötzlich öffnet sich die Tür, ein Mann betritt den Raum. Er stellt sich neben mich und beginnt, sein Geschäft zu verrichten. Aus den Augenwinkeln sehe ich nur eine große Nase, wie eine Haifischflosse. Voller Panik wird mir bewusst, dass es sich hierbei nur um den Nasen-Jupp, eine bekannte Kölner Unterweltgröße handeln kann. Langsam und darum bemüht, nur ja keine Aufmerksamkeit zu erregen, beende ich die Verrichtung meiner Notdurft und ziehe mich langsam in den Toilettenvorraum zurück. Mit einem raschen Blick nach hinten vergewissere ich mich, dass er immer noch dort steht. Kein Zweifel... dieses helle Jackett... so was tragen nur Gangster.
Als ich mir die Hände wasche, fällt mir ein, dass der Gangster ja gar nicht Nasen-Jupp, sondern Schäfers Nas hieß und bereits auch schon länger tot ist. Die Tür zum Toilettenraum öffnet sich. Verstohlen beobachte ich durch den Spiegel, wie sich die Klinke langsam nach unten bewegt, die Tür aufschwingt und der Mann ans Waschbecken neben mir tritt. Aus irgendeinem Grund kommt er mir so bekannt vor... Ich überlege fieberhaft, woher ich ihn wohl kennen könnte? Aus der Zeitung? Oder aus dem Fernsehen? Vielleicht doch ein Gangster? Ist da nicht letztens wieder einer irgendwo ausgebrochen? Ach nee... das war ja gerade im Film... Doch plötzlich wird es mir klar. Vor meinem geistigen Auge glätten sich seine Falten, das Haar wird voller, ich sehe ihn wieder zurück in den Achtzigern an der Seite des blondgelockten schwäbischen Wetten-Dass-Moderators: Die Supernasen, Zwei Nasen tanken Super, Piratensender Powerplay
Es war mir gestern Abend vergönnt, neben diesem Herren zu pinkeln. ;)

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